Unser Weihnachten 2021 mit Junghund

Weihnachten ist vorbei und ich nutze diese komischen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr dazu, unser 2. Weihnachten mit Filou ein bisschen Revue passieren zu lassen. Denn wenn ihr denkt, dass die Feiertage mit einem Welpen schwieriger sind, als mit einem pubertären Junghund, muss ich leider sagen: Falsch gedacht. Es ist anders, aber dennoch nicht weniger Herausforderung. 

Wie haben wir die Feiertage verbracht?

Wir sind schon das 3. Jahr in Folge alle bei Luki’s Eltern. Dieses Jahr sind wir schon am 16. Dezember angereist und haben somit die letzten Vorbereitungen hautnah miterlebt. Die letzten Kekse wurden gebacken, mit Geschenkspapier geraschelt, Leute liefen mehr oder weniger hektisch durchs Haus und waren auf der Suche nach allen möglichen Dingen und dann kam einige Tage vor Weihnachten auch noch der Baum ins Haus. Glücklicherweise hat Filou dieser auch 2021 nicht wirklich interessiert. Beim Schmücken wollte er natürlich (wie bei allem anderen auch immer) dabei sein, aber war weder verängstigt, noch wollte er mit den Kugeln spielen. Da er sich ohnehin gerade in einer Angstphase befindet, war ich darüber schon sehr happy. Da Filou auch kein Geschenke-Auspack-Wildling ist, konnten auch die schon einige Tage vor dem 24. Dezember unter dem geschmückten Baum platziert werden. 

Am 24. war eigentlich sehr viel los, wenn ich so zurückdenke. Luki’s Bruder Stefan, Luki und ich sind schon sehr früh in ein Restaurant zum Frühstücken gefahren, zu dem auch ihre Cousine gestoßen ist. Filou kennt sie und liebt sie über alles. Im Lokal hat er schon fast übertrieben brav auf seiner Ruhedecke gechillt und die Umgebung beobachtet. Ich war so stolz auf ihn! Das hat riesen Glücksgefühle in mir ausgelöst, weil ich gemerkt habe, dass sich die Arbeit auszahlt und er immer souveräner wird. Viele Dinge lösen sich einfach mit konsequentem Training in der Kombination mit dem Erwachsenwerden und das ist unfassbar schön zu sehen. 

Am Nachmittag sind wir spontan noch einen Sprung zu den Großeltern gefahren, die er aber auch schon öfters gesehen hat, daher gab es keine Bellerei. Als es dann aber an der Tür geklingelt hat und eine Familie mit 2 kleinen Kindern hereinspaziert ist, mussten wir uns schon sehr auf ihn konzentrieren und jedes Gekreische postiv verstärken. Filou und Kinder sind einfach noch ein riesen Thema. Aber auch hier – ich weiß nicht, ob es doch einen Weihnachtsfrieden gibt – hat er sich so gut benommen, nicht gebellt und nur beobachtet. Zwar unter weit mehr Stress und Beherrschung, aber ich erwarte von ihm noch nicht, dass er Kindern stressfrei beobachtet. Dass er den Dreijährigen, der auf dem Boden mit einem schweren Kreisel gescheppert hat, nicht angebellt hat, ist für Filou wirklich eine Meisterleistung. Wir sind dann auch nicht mehr lange geblieben und nach Hause gefahren, um unsere eigene Bescherung vorzubereiten.  

Der Abend fand dann nur in der engsten Familie statt, sodass es für Filou nicht wirklich spanned war. Alle waren zuhause, saßen zuerst um den Tisch, danach um den Baum – schöner kann es für den Bub garnicht sein: Ist das Rudel zusammen, ist die Welt in Ordnung. Für ihn gab es von Onkel Stefan und Oma natürlich auch Geschenke. Ich hab mich da eher rausgehalten, denn erstens braucht er momentan nicht noch mehr Spielsachen und zweitens: Ich glaube 24/7 bereit zu sein Liebe, Zeit und Geld zu investieren ist Geschenk genug für den verwöhnten Fratz. 😉 

Am 25. sind die Großeltern mittags vorbeigekommen, aber da Filou sie wie gesagt schon kennt, war auch das nicht sonderlich aufregend. Am Türklingelbellen arbeiten wir noch, aber das Problem ist hier weniger die Klingel, als die Erwartung, dass gleich fremde Menschen ins Haus kommen. Erkennt Filou die Personen, beruhigt er sich meistens sofort. Später am Nachmittag sind dann einige Tanten und 2 Kinder für ein kurzes „Frohe Weihnachten“-Wünschen eingetrudelt, da haben Stefan und ich Filou gepackt und haben uns auf einen langen Spaziergang gemacht, in der Hoffnung, dass – ich sag’s wie’s ist – sich einige Verwandte in der Zwischenzeit wieder verabschiedet haben. Und was soll ich sagen – es hat geklappt. Lediglich die Lieblingstante mit den beiden Hunden ist geblieben und das hat Filou natürlich gefallen. 

Der 26. war ein richtig schöner, langweiliger Tag, an dem für alle außer Gesellschaftsspiele, Sissi-Film schauen und essen nicht mehr passiert ist. Filou konnte endlich den Weihnachtsschlaf nachholen.

Wie unterscheidet sich ein Weihnachten mit Welpe von einem Weihnachten mit Junghund?

Filou war letztes Jahr an Weihnachten 5 Monate alt und Österreich glaube ich, wieder mal im Lockdown. Jedenfalls gab es keine Familienbesuche bei uns und wie haben Weihnachten ausschließlich in der Kernfamilie gefeiert. Ich meine außerdem, dass Filou das fremde Besucher*innen verbellen auch noch nicht so gemacht hat, wie er es heute tut. Ich habe also wenig Vergleichswert, aber Filou hatte mit 5 Monaten auf jeden Fall noch weniger Angst, als er es jetzt gerade hat. Das ist aber absolut normal, da es in der Pubertät so sogenannten Angstphasen kommen kann.

Falls ihr nächstes Jahr mit einem Welpen oder Junghund Weihnachten feiert, kann ich euch auf jeden Fall nur mitgeben: Gebt auf euren Hund Acht und steht für ihn ein. Besonders junge Hunde brauchen viel Ruhe und dafür seid ihr verantwortlich. Gebt ihnen Auszeiten, baut Ruheorte schon vor den Weihnachtstagen auf und dachtet auf die Signale eures Hundes. Ein paar Stunden weniger Schlaf an Weihnachten bedeutet nicht den Weltuntergang, für einen durchgehend gestressten Hund müsst ihr allerdings einstehen. Falls ihr merkt, dass ihm der Trubel gerade zu viel ist, sucht Orte auf, an dem sich euer Tier entspannen kann. Bei Filou bringt es oftmals nicht viel, lediglich den Raum zu wechseln, ihm hilft ein Spaziergang viel mehr. Auf den Hund Acht zu geben kann unter anderem bedeuten, dass ihr nicht ständig in der Runde sitzen könnte oder vielleicht im schlimmsten Fall sogar eine Familienfeier ausfallen lassen müsst. Kann euer Vierbeiner entspannt alleine bleiben oder habt ihr für diese paar Stunden eine Betreuungsmöglichkeit, ist das vielleicht eine gute Alternative zu einem übervollen Restaurantbesuch. 
Bedenkt immer: Ihr habt euch euren Hund ausgesucht, ihr seid für ihn verantwortlich. 

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