Mittlerweile sollten wir uns eigentlich schon an die coronabedingte Homeoffice-Situation gewöhnt haben, aber ganz ehrlich: Manchmal fällt es mir trotzdem noch schwer konzentriert zu arbeiten, wo ich doch auch mit Filou so schöne Sachen machen könnten. Geht es euch auch so? Dann kommt dieser Blogbeitrag für euch wie gerufen! Auch für alle Menschen, denen der Einzug eines Welpen bevorsteht, ist er sicherlich doppelt hilfreich, denn die kleinen Fellknäuel lenken gleich doppelt so viel ab.
Filou ist mitten in der Pandemie und zu Beginn meines Doktorats bei mir eingezogen. Eigentlich ein perfekter Zeitpunkt, da ich von zuhause aus arbeite und studiere. So hatte ich genug Zeit, die Welpenphase voll und ganz auszukosten. Meine Dissertation hat darunter aber natürlich gelitten. Deshalb habe ich mir nach einigen Wochen darüber Gedanken gemacht, wie ich meine Zeit effektiv nutzen kann und trotzdem – oder besser gesagt – dadurch mehr qualitative Zeit mit Filou verbringen kann. Diese Tipps möchte ich heute mit euch teilen.
Tipp Nr. 1: Nutzt die Pausen eures Hundes!
Gerade ein Welpe brauch irrsinnig viel Schlaf und hat zwischendurch nur sehr kurze Wachphasen, die ihr voraussichtlich draußen, mit fressen oder spielen verbringen werdet. Aber auch ein Junghund oder ein erwachsenes Tier braucht bis zu 18 Stunden Schlaf am Tag. Hier könnt ihr euch die Ruhephasen schon besser einteilen, denn ihr müsst erstens weitaus weniger raus zum Geschäft erledigen und zweitens kommt es dabei nicht auf Sekunden an, wie das bei einem Welpen nunmal der Fall ist.
So oder so: Nehmt die Pausen eures Hundes zum Anlass um eine konzentrierte Worksession einzulegen. So seid ihr produktiv und gebt eurem Liebling die Ruhe, die er ohnehin braucht.
Tipp Nr. 2: Etabliert eine Routine!
Bei uns sieht das beispielsweise an einem durchschnittlichen Tag so aus, dass wir einen großen Morgenspaziergang gehen und Filou gefüttert wird. Danach gibt es aber bis kurz vor der Nachmittagsrunde keine Action. Natürlich streichle ich ihn mal kurz, wenn er mich besuchen kommt oder ich am Weg zum Klo an ihm vorbeikomme, aber es wird nicht gespielt, getrickst oder sonstiges. Filou weiß das schon und zieht sich mittlerweile sogar ins Schlafzimmer zurück, um dort zur Ruhe zu kommen.
Ich versuche auch immer ein bisschen vorausschauend zu planen. Dienstags ist beispielsweise ein voller Arbeitstag für mich, an dem ich nicht viel Zeit für Hundebespaßung habe. Das bedeutet, dass ich darauf achte, schon am Montag und/oder Mittwoch mehr Action in unseren Tag einzubauen. Das können größere Runden, Spielendates mit seinen Buddies, eine Runde Spurensuche usw. sein. Ich plane die Woche für Filou also schon so, dass die Tage, an denen ich nicht so viel Zeit für ihn habe, seine Ruhetage sind. Das hilft mir auch ein bisschen mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. 😉
Tipp Nr. 3: Verbringt eure Mittagspause draußen!
Ich denke, dieser Punkt erklärt sich fast von selbst, wenn man mit Hund im Homeoffice sitzt. Die Mittagspause bietet sich perfekt für einen Spaziergang an. An die frische Luft zu gehen lüftet das Gehirn so richtig durch und man schöpft neue Energie, Kreativität und Konzentration. Dabei tut Abwechslung sowohl euch als auch euren Hunden gut. Wenn ihr die Möglichkeiten habt, variiert eure Runden und erkundet auch mal neue Plätze bei euch in der Nachbarschaft. Gerade in Städten bietet sich die Abweichung von den gewohnten Wegen super an. Mit Tricks und Aufgaben während des Spazierganges bringt ihr Abwechslung für euch und euren Hund in die Gassirunde. Eine andere Möglichkeit ist, euch ein Spieledate mit einem eurer Hundebuddies in die Mittagspause zu verlegen.
Tipp Nr. 4: Schafft positive Anreize für euch und euren Hund!
Liegt euer Schatz gerade so zuckersüß auf der Couch in Sichtweite und ihr müsst euch eigentlich am Schreibtisch konzentrieren? Geht euch gerade dieser eine Trick nicht aus dem Kopf, den ihr eurem Hund beibringen wollt, aber ihr solltet noch diese eine Aufgabe abarbeiten? Dann setzt euch jeden Tag positive Anreize, die euch konzentriert bei der Arbeit halten und ihr euch schon auf die Pausen oder den Feierabend freut. Diese Zeit gehört dann aber auch nur euch und euren Lieben. Wenn ihr dabei Abwechslung reinbringt, dann freut das auch euren Hund. Überlegt euch am besten am Morgen, was ihr heute mit eurem Liebling machen wollt: Geht ihr heute eine besondere Gassirunde? Steht am Feierabend euer gemeinsames Hobby, wie Spurensuche, Dummyarbeit, Tricksen… an? Vielleicht bastelt ihr in einer kurzen Pause ein Spielzeug oder versteckt ein paar Leckerli in der Wohnung? Im Sommer kann das gute Licht nach Feierabend auch großartig für ein kleines Fotoshootings draußen verwendet werden. Egal was euch Spaß macht, nutzt es als Motivation und ihr werdet sehen – der Arbeitstag vergeht wie im Fluge.
Tipp Nr. 5: Trainiert für die Zeit nach dem Homeoffice!
Die meisten von uns werden nicht ewig im Homeoffice arbeiten. Und falls doch, dann begleitet uns zumindest die Pandemie nicht unser restliches Leben lang. Also bereitet euren Hund unbedingt auf die Welt und euer Leben nach Corona vor.
Der erste Punkt, an dem man dabei sicher denkt, ist das alleine bleiben. Arbeitet mit einem Welpen unbedingt an diesem Thema, selbst wenn es aktuell nicht nötig ist, ihn alleine zu lassen. Aber nicht nur Welpen sind davon betroffen, auch erwachsene Hunde können sich schnell an eure Anwesenheit gewöhnen und ein Problem mit dem alleine bleiben entwickeln. Dem könnt ihr entgegenwirken, indem ihr euch, falls das für euch und euren Hund möglich ist, für einige Stunden an einem anderen Ort (ein Café, eine Bibliothek, bei Freunden) zum Arbeiten zurückzieht. Habt ihr die Möglichkeit nicht, könnt ihr euch beispielsweise auch einfach lange Zeit beim Lebensmitteleinkauf lassen oder auch mal alleine einen Spaziergang machen. Seid ihr euch nicht sicher, wie euer Hund darauf reagiert, kann ich eine Kamera absolut empfehlen!
Wie ihr vielleicht wisst, hat Filou enorme Probleme mit der Thematik, obwohl wir es von Anfang an geübt haben. Als ich gemerkt habe, dass ich alleine nicht mehr weiterkomme, habe ich mir Hilfe von unserer Trainerin geholt und übe nun nach einem Plan, der auf unsere Situation angepasst ist. Natürlich kann man nie wissen, ob der Hund trotz frühem Training Trennungsangst entwickelt, aber bitte übt trotz Homeoffice das alleine bleiben. Glaubt mir, wenn der Hund damit Probleme hat, schränkt das die Lebensqualität immens ein…
Und wie immer gilt: Scheut nicht davor euch bei Problemen Hilfe zu holen. Manchmal können jedoch gerade durch die Situation „Homeoffice“ Probleme im Zusammenleben mit dem Hund auftreten. Wenn ihr beispielsweise ein wichtiges Meeting und einen bellfreudigen Vierbeiner habt, dann ist es vielleicht die bessere Lösung jemanden zu fragen, ob die Person mit eurem Liebling währenddessen eine Runde drehen kann. Ich habe es bei der bisher wichtigsten Präsentation meines Doktorats genauso gemacht. Natürlich hätte ich Filou auch einfach in ein anderes Zimmer geben können, aber selbst das hätte mich gestresst. Und Stress hat man bei wichtigen Terminen ohnehin schon genug.
Ich hoffe, dieser Blogbeitrag hat dem einen oder der anderen von euch eine neue Perspektive verschafft oder einfach nur die Arbeitspause versüßt. Schreibt mir gerne in den Kommentaren, wie es euch aktuell mit Hund im Homeoffice geht. Wir freuen uns natürlich auch, wenn ihr uns auf Instagram folgt, dort heißen wir ebenfalls filouthesheltie. ☺️